Vortrag im Rahmen der Führungskräfteausbildung an der Fortbildungsakademie- Pflege im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien; 28.01.2016
Die tägliche Arbeit in der Gesundheits- und Krankenpflege ist mit steigenden Anforderungen und steigender Komplexität verbunden: Neuen Technologien (Computer als auch Medizintechnik) sind zunehmend im Einsatz und verändern die Arbeit der Pflege stetig.
Migration, die Ausdifferenzierung von PatientInnengruppen sowie PatientInnen, die sich über das Internet über ihre Krankheiten und deren Behandlung aktiv auseinandersetzen führen zu steigenden kommunikativen Anforderungen an Pflegepersonen, die zunehmend gefordert sind und gefordert sein werden, zwischen verschiedenen gesundheitsrelevanten Wissensformen zu vermitteln.
Zudem führt die zunehmende Ökonomisierung des Gesundheitswesens dazu, das auch Pflegende damit konfrontiert sind, ökonomische Rationalitäten, Standards professionellen Handelns und ethische Prinzipien stetig miteinander in ein Verhältnis setzen zu müssen. All diese Anforderungen stellen die traditionellen (Ausbildungs) Strukturen, Prozesse und Konzepte der Pflege in Frage und bilden somit den Hintergrund für eine umfassende Neustrukturierung der Pflegeberufe.
Zudem entstehen neue Angebote im Gesundheitsbereich, die neue Tätigkeitsfelder für die Pflege bedeuten. Dazu gehören Gesundheitsförderung und die Verhinderung von Pflegebedürftigkeit und Krankheit (Prävention), Angebote zur Unterstützung von Menschen mit chronischen Krankheiten sowie zur Verhinderung/Verzögerung von Spätfolgen.
Entlang der Eckpunkte der Berufsgesetz- Novelle (GuK 2015) soll im Vortrag auf die Konsequenzen für Führungskräfte im Berufsalltag eingegangen werden. Wie Führungskräfte mit den skizzierten Veränderungen (Tätigkeits- und Kompetenzverschiebungen) in den Organisationen umgehen, wie sie die veränderten Ansforderungsstrukturen wahrnehmen und welche Handlungsoptionen sie sehen, soll im Vortrag diskutiert werden.
Zentral wird es für die zukünftige Entwicklung von Pflegeberufen sein, nicht die einzelnen Kompetenz- und Qualifikationsprofile allein in den Mittelpunkt der Betrachtung zu stellen, sondern vielmehr das gesamte Feld der professionellen Pflege in den Blick zu nehmen.
Stewig, 2012